Vernunft statt Beton
Sparen wir uns die Ost“Umfahrung“!
Die Ost“Umfahrung“ ist ein Projekt aus den 70er Jahren des letzten Jahrtausends. Die Zeiten und die Rahmenbedingungen haben sich seither aber massiv verändert. Damals war die Corona-Krise kein Thema. Von den immer stärker spürbaren Folgen der Klimakrise und den notwendigen Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen war ebenso keine Rede.
Klimaschutz statt heißer Luft!
Die rasante Erderhitzung ist die größte globale Bedrohung unserer Zeit, auch in Wiener Neustadt steigen die durchschnittlichen Temperaturen und klettert die Zahl der Hitzetage nach oben. Die prognostizierten 14.200 Fahrzeuge pro Tag tragen jährlich 5000 Tonnen CO2 zur Erderhitzung bei!
Fruchtbare Äcker statt versiegelte Böden!
Regionale Landwirtschaft und Selbstversorgung werden immer wichtiger. Auf der geplanten Trasse sollen 20 Hektar (alleine durch die Straße, noch ohne Gewerbegebiete) versiegelt werden. Hier geht es um „Schöpfungsverantwortung“ für Böden, die zu den fruchtbarsten in Österreich zählen! Wussten Sie, dass Wiener Neustadt schon jetzt mit 583 m²/Person Schlusslicht im Bodenverbrauch in Österreich ist?
Grüne Naherholung statt glühendem Asphalt!
Sowohl die wunderschönen Wege über die Felder als auch die kühlende Au im Landschaftsschutzgebiet sind für viele Bürgerinnen und Bürger ein wichtiges Naherholungsgebiet. Mit der Au, den Waldrändern und den Bauminseln ist es zudem ein wertvoller Rückzugsraum für viele Tiere. Die Ost„Umfahrung“ würde mit einer 100 m breiten und 11,5 m hohen Schneise das Natura 2000-Schutzgebiet an der Warmen Fischa durchstechen und unser Naherholungsgebiet für immer zerstören.
Echte Verkehrsentlastung statt leerer Versprechen!
Die Ost“Umfahrung“ entlastet nicht, sondern produziert noch mehr Verkehr, das zeigt die lange geheim gehaltene Verkehrsstudie des Landes NÖ aus dem Jahr 2015 genauso wie das Gutachten Verkehrstechnik aus dem Jahr 2019. Sowohl in der Grazer Straße als auch in der Nestroystraße würde der Verkehr bis 2030 weiter ansteigen – auch MIT Ost“Umfahrung“! Im gesamten Untersuchungsgebiet führt die neue Trasse zu zusätzlichen 3.500 Kfz-Fahrten/Tag.
Notwendig und sinnvoll wären verkehrsberuhigende Maßnahmen an den Hotspots und ein innovatives Mobilitätskonzept für Stadt und Umland. Hier wären die 40 Millionen vernünftig investiert!
Lebendige Innenstadt statt Flächenfraß am Stadtrand!
Die Ost“Umfahrung“ würde neue Gewerbeflächen bei allen Abfahrten entstehen lassen. Damit wird auch die Kaufkraft aus der Neustädter Innenstadt und den Ortskernen der Umlandgemeinden weiter abgesaugt werden. Schon jetzt ist Wiener Neustadt mit einer Leerstandsquote von 26,5 % auch beim Leerstand in der Innenstadt Schlusslicht in Österreich.
Lebenswertes Wohnen statt Lärm & Abgase!
Alle aktuell überbelasteten Stadteinfahrten müssen rasch entschärft werden. Aber nicht mit falschen Versprechen und auf Kosten der Gesundheit! Der Lärm an der Ost“Umfahrung“ wird enorm sein, pro Jahr werden Tonnen von Stickoxiden (das Reizgas verursacht Atemwegserkrankungen) und Feinstaub-Partikeln (2019 verantwortlich für 3.800 frühzeitige Todesfälle in Österreich) die nähere Umgebung belasten.