„Früher hing Wirtschaftsentwicklung direkt mit der jeweiligen Verkehrsinfrastruktur zusammen, z.B. Römerstraßen, die dem Handel eine neue Dimension gaben. Es ist aber so, dass dieser lineare Zusammenhang durch den weiteren Ausbau des Verkehrsnetzes abnimmt und die Wirtschaftsentwicklung ab einem Punkt nicht mehr von der Verkehrsinfrastruktur abhängig ist. Wenn sie also gesättigt ist bestimmen andere Faktoren die wirtschaftliche Attraktivität der jeweiligen Region. Da nun mit jeder neu gebauten Straße der Nutzen weniger wird, die Kosten aber gleichbleiben, muss man sich bei jeder neuen Verkehrsverbindung umso mehr fragen, ob das Verhältnis der beiden stimmt.
Luftverschmutzung ist weltweit die die größte Ursache bezüglich des Waldsterbens und sauren Regens. 65% der Stickoxid-Emissionen in Österreich stammen aus dem Verkehr, ebenso 65% des Kohlenmonoxids, bei den Kohlenwasserstoffen sind es gar 86%. So eine Strasse durchtrennt als grauer 5 Kilometer langer Betonblock die Landschaft und Lebensräume. Blei, Cadmium, Staub, Lärm, Erschütterungen, Reifenabrieb, Asbest, weggeworfenen Abfällen aus vorbeifahrenden Autos und Streusalz in der Umgebung der Autobahn sind regionale Folgen. Sie beeinträchtigt nicht nur die Luftqualität, sondern auch Augen, Ohren und Gesundheit, sowie die Grundwasser- bzw. Bodenqualität – und folgend die landwirtschaftlichen Produkte.
Als junger Mensch frage ich mich außerdem wie zukunftsorientiert diese Maßnahme ist. Wenn der Verkehr immer mehr wird und es absolut klar ist, dass Autos derzeit keine nachhaltige Transportoption darstellen – ist es da vernünftig mehr Raum zur Verfügung zu stellen? Wenn die versprochene Entlastung stattfindet, für wie lange? Wann braucht es die nächste Entlastung? Und ist diese Entlastung die wo anders entstehende Belastung wert?
Wenn der Hahn tropft und der Kübel, der die Tropfen auffängt, droht überzugehen – ist es besser jedes Mal einen noch größeren Kübel zu holen oder ist es besser man versucht den Hahn zu reparieren?“