In Zeiten, wo wenige Kilometer von uns entfernt die Natur sich zu rächen beginnt und Unmengen an Wasser nicht mehr versickern können, ist es da klug noch weiteren Boden unnötig zu versiegeln um nur noch mehr Verkehr zu fördern?
Und in jenen Zeiten empfinde ich es, als potentiell direkt Betroffener der Ost“Umfahrung“, schon als besonders makabre Ironie, an eine der Hauptstraßen zu ziehen, die eben bekanntlich einen Großteil des Verkehrs führen, sich dann aber über eben diesen zu beschweren und zu fordern, weitere Straßen zu bauen, die nicht nur Natur zerstören und wichtige Flächen versiegeln, sondern eher das Problem vermeintlich und ungefragt auf andre „verlagern“, aber es im Endeffekt für alle und sich selbst zu verschlimmern.
Denn dazu muss man nicht mal studiert haben um zu verstehen, dass der Verkehr dadurch zunehmen wird – besonders auf den Straßen, deren Gartenzäune mit den „Ringschluss“-Bannern „geschmückt“ sind. Mir ist bewusst und ich kann verstehen, dass dies aus der Hoffnung auf Entlastung kommt – die gibt es aber leider nicht.
Ich bin damals extra an den ruhigeren und zumindest noch etwas grüneren Stadtrand gezogen und nahm weitere Wege in Kauf. Ich pendle, wie viele andere, nach Wien und muss dazu zum Hauptbahnhof – muss also IN die Stadt. Andere fahren zum Arbeiten IN die Stadt. Menschen, die AUS der Stadt hinaus müssen … wo werden die wohl künftig fahren? Besucher oder Patienten des Krankenhauses zum Beispiel, die jetzt in den Westen oder Norden zur Autobahn fahren, werden dann zusätzlich über die Ungargasse fahren. Kunden der Merkurcity werden zusätzlich über die Nestroystraße fahren. Also die wenigsten fahren DURCH die Stadt, wenn Wr. Neustadt nicht selbst das Ziel ist, sondern schon jetzt daran vorbei. Und wenn doch, werden natürlich auch die über die Ungargasse IN die Stadt fahren.
Herr Schneeberger und alle Verantwortlichen, ich darf mit einem Zitat aus Antigone an Sie appellieren:
„Auch für den Klügsten ist es keine Schande, wenn er neu lernt und nicht den Bogen überspannt“
„Die Götter pflanzen die Vernunft dem Menschen ein, als allerhöchstes Gut.“