Marie Damm

Stefan Loidl
24. September 2020
Dr. Brigitte Kraus
7. Oktober 2020

„Welt in Bewegung“- mit diesem Motto hat letztes Jahr die Niederösterreichische Landesausstellung in Wiener Neustadt gestartet. Diese zukunftsträchtige Thematik hat einen Schwerpunkt auf Mobilität gelegt – „Bewegte Welten – gestern, heute, morgen“ und auf „Kosmos der Stadt – über die Grenzen hinaus“. Zudem wirbt die Stadt Wiener Neustadt mit der Wiederbelebung der Innenstadt.

Es ist ein Hoffnungsschimmer gewesen, dass sich Politikerinnen und Politiker über solche Bereiche Gedanken machen, aber dieser kleine Lichtblitz hält nicht lange an. Denn kaum ist dieses Event vorbei, kaum hat man sich als innovative Stadt vermarktet, kaum hat man damit ordentlich Profit gemacht, wird alles wieder vergessen.

Anstatt aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen und JETZT zu handeln, wird der fruchtbare Ackerboden für sehr viel Geld zubetoniert, sodass die Ostumfahrung entsteht. Mit 40 Millionen kann man so viel mehr erreichen als versiegelte, fruchtbare Böden, CO2 – Abgase und zerstörte Lebensräume von Tieren. Vor allem in Zeiten wie diesen, in denen Menschen keine Arbeit haben und teilweise die Mieten kaum bezahlen können, fühlen sich die Einwohner von Wiener Neustadt doch sehr auf den Arm genommen, wenn sie hören, wie viele Steuergelder dieses „zukunftsträchtige“ Projekt in Anspruch nimmt.

Aber was wird dies bewirken? Wofür soll die eine Entlastung sein? Die Innenstadt? Die Grazer Straße? Die Entlastung für die Grazer Straße wird kaum spürbar sein. Wenn man nach Wiener Neustadt Ost muss, wird man doch größtenteils die Autostraße verwenden. Die Stadt Wiener Neustadt wirbt mit der Entlastung der Grazer Straße, was aber auch gleichzeitig bedeutet, dass sie wollen, dass die Innenstadt entlastet wird. Also war das Wiederbelebungsprogramm der Innenstadt auch eine reine Geldverschwendung?!

Durch die Auseinandersetzung mit der Thematik „Mobilität der Zukunft“ werden die Politikerinnen und Politiker sicherlich wissen, dass weder der Ausbau von Infrastruktur, die doch jetzt schon großzügig in Wiener Neustadt vorhanden ist, noch die Gutheißung der Automobilität zukunftsträchtig ist. Sollten sie nicht wissen, dass man die öffentlichen Verkehrsmittel ausbauen sollte und mehr Menschen dazu ermutigen, diese auch zu nutzen. So kann man auch den Verkehr auf der Grazer Straße entlasten, vielleicht sogar noch effektiver und kostengünstiger als eine Ostumfahrung zu asphaltieren.

Also: Lernen wir aus GESTERN. Handeln wir HEUTE. Verbessern wir MORGEN.

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