Manchmal stelle ich mir vor, ich wäre ein außerirdisches Wesen und schaue auf die Erde hinunter. Was sehe ich?
Massen von durchaus intelligenten Wesen, die schon vor einiger Zeit herausgefunden haben, dass ihre Lebensweise den Planeten und die meisten Ökosysteme über Gebühr ausbeutet. Die wissen, dass sie Gefahr laufen, auf diese Weise ihre eigenen Lebensgrundlagen zu zerstören.
Da die Wesen intelligent und kreativ sind, haben sie schon vielfältige Lösungsansätze identifiziert – damit könnten sie ihre Lebensweise so umstellen, dass es für alle besser ist, für sie selbst, für die anderen Lebenswesen auf ihrem Planeten, und für alle die, die nach ihnen kommen. Ja, sie könnten es noch schaffen. Und der Planet, auf dem sie leben, ist so schön, ich denke mir, er wäre es wert!
Aber irgendwas fehlt diesen merkwürdigen Lebewesen, denn sie lassen sich enorme Zeit mit der Umstellung. Stattdessen machen sie weiter wie bisher. Sie wollen einfach immer von allem mehr – egal, wie schädlich.
Die Wesen nennen sich vernunftbegabt.
Ich finde eine Definition: Vernunft: Substantiv, feminin [die]. Geistige Fähigkeit des Menschen, Einsichten zu gewinnen, sich ein Urteil zu bilden, die Zusammenhänge und die Ordnung des Wahrgenommenen zu erkennen und sich in seinem Handeln danach zu richten.
Ich wundere mich.