Plötzlich wird beim eigenen Vater Krebs diagnostiziert? Jemand leidet an Gicht, und das bereits in jungen Jahren? Oder Multiples Sklerose (MS) wird gar bei der besten Freundin festgestellt? Wie oft kommt es vor, dass man den Ausbruch von Krankheiten nicht logisch erklären kann? Vielleicht war es ein Pestizid. Vielleicht CO2. Vielleicht Blei. Vielleicht der Bau zu vieler Straßen. Vielleicht ein wenig von allem.
Mein Kinderarzt hat mir jedenfalls abgeraten, meinen Kindern (rund 2 und 4 Jahre alt) das Neustädter Trinkwasser zu geben, da es seines Erachtens zu viel Nitrat enthalte. Nitrat wandelt der Körper in giftiges Nitrit um und kann bei Babys zum Tod führen, bei größeren Kindern und Erwachsenen erhöht es das Krebsrisiko. Der Boden ist jedenfalls unser größter Trinkwasserspeicher. Wer es nicht wusste: Wir in Wiener Neustadt und in der unmittelbaren Umgebung trinken Grundwasser! Fahren nun aber noch mehr Autos über unsere heimischen Böden, dann landen obendrein noch Schwermetalle, wie etwa Blei, im Boden und damit im Trinkwasser.
Blei wirkt heimtückisch und versteckt auf unseren Körper. Bleivergiftungen bringen Darmkoliken oder Blutarmut mit sich. Ebenso Gicht und Leberschäden können durch Blei ausgelöst werden. Weiters können die Nieren beeinträchtigt werden und schlimmstenfalls wird das zentrale Nervensystem geschädigt.
Selbst, wenn wir an keinen schlimmen Krankheiten leiden, so stirbt unser Boden, und zwar genau dort, wo die Ostumfahrung gebaut werden soll. Aber wie kann Boden überhaupt sterben? Ist das nicht nur ein Haufen Dreck, ein bisschen Erde? Nein, er ist viel mehr als das. Unser Boden besteht aus Kleinstlebewesen, die dafür sorgen, dass unser Obst, Gemüse und Korn wächst und voller Nährstoffe steckt. Zubetonierung, sowie Co2-Ausststoß und Schwermetallbelastung durch Verkehr und intensive Landwirtschaft sorgen dafür, dass unser Mutterboden stirbt. Der Bauer merkt das im Extremfall daran, dass ihm nichts mehr wächst. Wir Menschen merken es subtil an einer Unterversorgung mit Nährstoffen, da das kultivierte Gut nun auch weniger Nährstoffe enthält. Kurz um: Wir haben „Sternchen“ im Blutbild, obwohl wir uns gesund ernähren.
Nehmen wir also bitte die 40 Millionen Euro Straßenbaukosten in die Hand, um Wiener Neustadt und unsere Welt ein Stück weit gesünder und besser zu machen, anstatt kränker und schlechter. Das ist meine Bitte als besorgte Mutter und meine Forderung als Biologin, Diplomierte Ernährungstrainerin und Wissenschaftsjournalistin.