Dr.techn. Gerold Petritsch

DI David Hacker
3. Juli 2020
DI Agnes Renkin
30. Juni 2020

Verständlich – wir wollen den Durchzugsverkehr draußen haben, dann können wir endlich die Grazer Straße rückbauen und die Nestroystraße beruhigen. Können wir das wirklich?

Wiener Neustadt hat in den letzten Jahrzehnten auf Kosten der Umlandgemeinden Shoppingcenter errichtet und ausgebaut, und wir sind auch stolz auf die Fachhochschule, die Betriebe und die vielen anderen Einrichtungen der Stadt, viele davon im Norden und Nordosten. Wenn auch erfreuliche Gegenbewegungen festzustellen sind – z.B. die Verlegung von Teilen der FH ins Zentrum – zu sehr bauen wir auf Autoverkehr und steigern ihn weiterhin. Mit anderen Worten: der „Quell-/Zielverkehr“ beherrscht unsere Straßen und nicht der Durchzugsverkehr! Auch logisch: Warum sollten Burgenländer auf der Fahrt nach Wien sich durch die Ungarstraße quälen?

Nicht verwunderlich also, dass die Berechnungen, Simulationen und Prognosen der Verkehrsströme kaum eine dauerhaft wirkungsvolle Reduktion des Autoverkehrs durch eine zu bauende Ostumfahrung zeigen. Als Mathematiker in der Energiewirtschaft arbeite ich mit vergleichbaren Methoden und vertraue auch ihren Ergebnissen in einem gewissen Konfidenzbereich. Aktuell beweisen diese Methoden auch bei Simulationen der Seuchenausbreitung ihre Stärke. Nur den Verkehrssimulationen scheinen die Politiker nicht zu trauen, warum ist das so?

Zahlt es sich also aus, wertvolles Ackerland für noch eine Umfahrungsstraße zu opfern, Naherholungsgebiete zu durchschneiden und den Lärmpegel auch im Nordosten der Stadt und in Lichtenwörth zu erhöhen? Die fortschreitende Versiegelung von agrarischen Flächen für den Kfz-Verkehr erschreckt uns zu Recht – hören wir doch endlich damit auf!

 

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