Offener Brief an die Gemeinderätinnen und Gemeinderäte in Wiener Neustadt

Offener Brief
Immer mehr unterstützen Initiative Vernunft statt Ost“Umfahrung“

Sehr geehrte Gemeinderätinnen und Gemeinderäte,

die geplante Ostumfahrung ist das größte Verkehrsprojekt der letzten Jahrzehnte in unserer Stadt. Es hat massive Auswirkungen auf das Verkehrsaufkommen im gesamten Stadtgebiet, auf die Lebensqualität der Wiener NeustädterInnen, auf Umwelt und Natur und auf die weitere Entwicklung unserer Innenstadt. Mit dem 40-Millionen-Euro-Projekt stellen Sie die Weichen für die nächsten Generationen.

Zahlreiche AnrainerInnen, besorgte BürgerInnen aus allen Stadtvierteln sowie ExpertInnen aus den Bereichen Verkehrsplanung, Gesundheit und Klimaschutz, die große Bedenken gegen dieses Projekt haben, starteten im Juli die Initiative Vernunft statt Ost“Umfahrung“.

Die Resonanz ist überwältigend:

• 1.800 Menschen haben bereits in den ersten Wochen die laufende Online-Petition unterschrieben. Einige Hundert auf Papierform kommen noch dazu.
• 70 „Stimmen der Vernunft“ sind auf der Website www.vernunft-statt-ostumfahrung.at nachzulesen – darunter viele bekannte Gesichter, regelmäßig kommen neue hinzu.
• 20 Medienberichte samt LeserInnenbriefen in Print, Radio und Online

Immer mehr Menschen aus Wiener Neustadt setzen sich mit den Verkehrsstudien und den Folgewirkungen dieses Straßenprojekts auseinander. Und sie erkennen, dass ein Festhalten an den Plänen aus den 70er-Jahren des vergangenen Jahrtausends angesichts der enormen negativen Auswirkungen und der sich drastisch ändernden Rahmenbedingungen (Klimakrise, Bodenverbrauch) verantwortungslos wäre.

Setzen Sie sich bitte ebenso intensiv mit dem Projekt auseinander und berücksichtigen Sie die zahlreichen Argumente, die im Zuge unserer Initiative auf dem Tisch liegen. Beziehen Sie bitte unabhängige ExpertInnen ein und prüfen Sie auch zukunftsorientierte Alternativen: Wiener Neustadt könnte beim Thema umwelt- und klimagerechte Mobilität eine Vorreiterrolle in Österreich einnehmen.

Für eine vernünftige Lösung ist es nie zu spät.

Mit freundlichen Grüßen
Ruth Linauer, Marie-Luise Haller, Helmut Buzzi

Wiener Neustadt, 28. August 2020