Im vorigen Jahrhundert begann das, was viele als „Klima-Krise“ bezeichnen. Eine Krise ist gekennzeichnet von einer zeitlichen Begrenzung, sie hat einen Anfang und ein Ende. Ein Ende dieser sog. „Krise“ ist nicht in Sicht, weshalb der ungemütliche Begriff „Katastrophe“ passender erscheint. Wir sehen heute nicht mehr nur eine „zerbrechliche“ Welt (das war vor 50 Jahren), wir sehen heute eine „zerbrechende“ Welt.
Verblendet durch eine Ich-zentrierte Haltung gegenüber uns selbst, als auch der Mitwelt, in-, mit- und durch die wir leben (oder haben wir das vergessen?), sind wir stets gierig nach mehr, streben nach Macht, Geld, grenzen unsere Nächsten aus – und beuten aus, was uns am Leben hält. Vor diesem Hintergrund erscheint mir der Begriff „Katastrophe“ untertrieben.
Die geplante Ost-Umfahrung zerstört Leben und Lebendigkeit in dieser, unserer unmittelbaren Region, in der wir leben. Die allermeisten psychischen Erkrankungen lassen sich aus existentieller Sicht als Unterdrückung und Blockierung von „Lebendigkeit“ verstehen (so viele Menschen kennen diese Art von Erlebensqualität bloß noch aus ihrer Kindheit, sofern diese einigermaßen „unbescholten“ war). Wann wird der menschlich-träge Geist begreifen, dass die Zerstörung der Biosphäre eine Zerstörung unseres Erlebens von Lebendigkeit bedeutet, was in einer Zunahme an (nicht nur!) psychischen, sozialen, gesellschaftlichen „Störungen“ ihren Ausdruck findet?
Stell Dir vor, morgen wirst Du sterben. Fix!
Wer, Was und Wie willst Du heute gewesen sein? Für Deine Kinder, Deine Enkelkinder und deren Kinder, für Dich selbst? Ja, wer willst Du für diese Welt gewesen sein?
Willst Du, (wie Thomas Metzinger sagt) ein Teil des Problems oder ein Teil der Lösung gewesen sein?
Gassho!